Durch den Gesetzgeber sind alle Sozialversicherungsträger dazu verpflichtet, sowohl in den Datenaustauschverfahren als auch in den Bestandssystemen den „Lateinischen Zeichensatz in UNICODE“ (UTF-8) zu verwenden. Zuletzt haben wir in der Märzausgabe der einsnull kompakt über den Ablauf des Projekts in zwei Phasen berichtet. Anlässlich des kürzlich gefallenen Startschusses für die technische Umsetzung informieren wir Sie an dieser Stelle über aktuelle Themen und kommende Meilensteine.
Phase I erfolgreich im produktiven Einsatz
Mit der Freigabe von Release 24.65 und der erfolgreichen Migration der beiden BITMARCK_21c|ng-Pilotanwendungskassen – der R+V Betriebskrankenkasse und der IKK Brandenburg und Berlin – auf UTF-8 erfolgte unlängst der Start der ersten Projektphase. Diese befasst sich mit der technischen Umstellung und der Schaffung der Voraussetzungen für die Migration der Datenbanken inklusive der Replikationsdatenbank von ISO auf UTF-8. Der abgestimmte Migrationsprozess berücksichtigt dabei neben der Datenbank von BITMARCK_21c|ng und deren Replikation auch andere relevante Systeme wie bitAnalytics, Wilken P/5W und weitere betroffene Partnersysteme.
In Abstimmung mit den Krankenkassen werden die Servicezentren diese Migration nun bis Q2/2023 durchführen. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass der Zeichenumfang während dieser Zeit auf ISO 8859-15 beschränkt bleibt und dementsprechend keine erweiterten Zeichen verarbeitet werden können, bis die Datenbanken des Bestandssystems aller Kundinnen und Kunden auf UTF-8-Encoding umgestellt sind.
Ein erstes UTF-8-fähiges Release wird in der zweiten Projektphase im Rahmen der fachlichen Umstellung mit Freigabe des für Q3/2023 geplanten Release 24.85 ausgeliefert. Nach erfolgter Installation können alle Schnittstellen den erweiterten Zeichensatz UTF-8 nach DIN SPEC 91379 bedienen. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Anwendungen der Partnerinnen und Partnern sowie die krankenkasseneigenen Lösungen ebenfalls in der Lage sein, den erweiterten Zeichensatz zu verarbeiten.
BITMARCK im kontinuierlichen Dialog mit Partnerinnen und Partnern
BITMARCK kooperiert derzeit mit über 70 Partnerinnen und Partnern, die in unterschiedlichem Maße von der Umstellung auf UTF-8 betroffen sind. Diese Zusammenarbeit erfordert eine kontinuierliche Kommunikation sowie entsprechende Transparenz zwischen allen Beteiligten. Auf Basis eines mit den Servicezentren abgestimmten Fragenkatalogs hat BITMARCK zu Beginn dieses Jahres die notwendigen Informationen von den Partnerunternehmen eingeholt und in einem für die Kundinnen und Kunden und Servicezentren zugängigen Confluencebereich bereitgestellt. Sie dienen als Grundlage für die Planung und Umstellung der Partnerumgebungen der Krankenkassen durch das jeweilige Servicezentrum und werden im Rahmen eines kontinuierlichen Austauschs mit den Partnerinnen und Partnern aktualisiert.
Kundenveranstaltungen stoßen auf großes Interesse
Besonders wichtig ist es für BITMARCK, unsere Kundinnen und Kunden im Rahmen der Umsetzung dieses wichtigen und komplexen Vorhabens mitzunehmen, um auf diese Weise gemeinsam mit ihnen den Erfolg des Projekts zu sichern.
Mehr als 120 Kundenvertreter nutzten Mitte September die Gelegenheit, sich über die Grundlagen und Voraussetzungen des Projekts sowie über den aktuellen Umsetzungsstand zu informieren. Darüber hinaus boten die vier Servicezentren im Rahmen der Veranstaltungen einen konkreten Ausblick auf die Umsetzung in ihren Häusern. Unter Berücksichtigung der Vielzahl an vorhandenen Abhängigkeiten wurde den Teilnehmern auf diese Weise ein vollständiges Bild des Einführungsprojekts vermittelt.
In Vorbereitung auf das finale Release 24.85 findet auch mit den Fachbeiratskassen ein intensiver Austausch statt. Neben zwei bereits durchgeführten Sondersitzungen und der regelmäßigen Berichterstattung wird es Ende November einen Workshop mit Vertretern der Fachbeiratskassen zu den Themen „Eingabeunterstützung für die Sachbearbeiter“, „Information zum Inhalt der DIN 91379“ sowie „Umgang mit Schnittstellen und der phonetischen Suche“ geben.
Natürlich informieren wir Sie auch weiterhin kontinuierlich über den aktuellen Stand der Umsetzung.